Das Marathon-Schwimmen auf dem Zürichsee führt über 26 km von Rapperswil bis zum Zürihorn. Jeder Schwimmer, resp. jedes Schwimmteam wird von einem Motorboot begleitet. Das Motorboot zeigt dabei dem zu begleitenden Schwimmer die Richtung zur nächsten Wegmarke an. Dieses Jahr (2013) war die Mobo−Fahrschule zum ersten Mal als Begleitung für das Team 2 mit dabei.
Weiss Gott, die Begleitbootfahrer müssen früh aufstehen, Treffpunkt in Rapperswil ist 06:00h morgens. Dort geht die Suche nach dem zu begeitenden Team 2 los. Alles erscheint ein bisschen chaotisch, aber schlussendlich findet man sich doch.
Das Team 2 besteht aus den 2 Schwimmerinnen Alice & Anna des "South East London Ladies Swimming Club", der Begleiterin Sue, sowie einigen Fans.
Beim Start in Rapperswil herrscht ein Bilderbuchwetter und die Stimmung ist gelöst. Ich fühle mich fast wie auf einem gemütlichen Familienausflug. Auch das Schwimmteam mit ihrem Maskottchen scheint es auf dem Fahrschulboot zu geniessen.
So steuere ich nun langsam Richtung Zürich, immer darauf bedacht, den Schwimmerinnen den Weg zu zeigen. Das ist gar nicht so einfach, den die Schwimmerinnen schwimmen schon mal in der Gegend herum. Manchmal sind sie zu weit weg, dann wieder zu nah. Hauptsächlich, wenn Sie dem Motorboot zu nahe kommen, ist besondere Vorsicht zu walten. Keinesfalls darf man den Motor einkuppeln, da ist das Risiko eines abgeschnittenen Gliedes zu gross. Am besten, man lässt das Motorboot ohne Motor treiben bis die Schwimmerin dem Motorboot davon schwimmt. Dann kann man den Kurs korrigieren und aufs Neue die optimalen Position ansteuern.
Plötzlich, noch vor Meilen, schlägt das Wetter um. Windstärken bis zu Beaufort 4 bringen mich ins Schwitzen, ich fühle mich fast wie ein Fahrschüler an der Bootsprüfung. So langsam fahren wie die Schwimmerinnen schwimmen und dabei immer die Richtung zu behalten, trotz dem starken Wind und den Wellen von schräg vorne, bringen mich zum permanenten Steuern und korrigieren. Das schlechte Wetter scheint die Schwimmerinnen nicht zu beeindrucken, beharrlich pflügen sie durch die Wellen, als sei das das Natürlichste. Glücklicherweise flaut der Wind nach einer Stunde wieder ab.
Mehr als die Hälfte des Marathons ist geschafft und das Ziel schon fast in Sichtweite. Das Wetter zeigt sich wieder von seiner besseren Seite. Das Rennen jedoch zieht sich in die Länge, ich werde doch langsam müde. Auch den Schwimmerinnen merkt man jetzt die Strapazen an, wenn sie bei der Ablösung nur noch mühsam ins Boot klettern. Die ersten Hochrechnungen werden gemacht, reicht es oder reicht es nicht. Das Team ist zuversichtlich, dass es klappt.
Die Schwimmerinnen sind im Ziel, sie schafften die Strecke in 10h 44min. Für das, dass sie das Schwimmen nur als Hobby betreiben, ist es eine äusserst beachtliche Leistung. Jetzt noch schnell ein Abschlussfoto mit dem Team (South East London Ladies Swimming Club) und dem Fahrer des Motorboots (mir).
Ich bin nun auf der Rückfahrt um das Motorboot zu versorgen. Es war ein sehr langer Tag, ich habe ihn aber wirklich genossen. Es ist spät und die Sonne geht bald unter. Dafür darf ich jetzt nochmals eine der herrlichen Stimmungen auf dem Zürichsee geniessen.
Weitere Fotos hat es auf der Seite des 26th Self-Transcendence Marathon-Swim